Machen ist wie Wollen, nur krasser!

04.01.2021

Es ist der Beginn eines neuen Jahres. 2021. Ich glaube, kaum ein anderes Jahr zuvor hat jemals mit so großer Hoffnung begonnen wie dieses.

Hoffnung auf ausreichend Impfstoff, für alle, die ihn haben möchten.

Hoffnung auf ein Leben in Normalität, mit Menschen, die ich umarmen darf, mit Coachings, die in meinen Büroräumen stattfinden können, mit Trainings , die in schönen Tagungshäusern immer besonders viel Freude bereiten. Und ja, auch mit Reisen, mit gemütlichen Abenden, bei denen Freunde um einen Tisch sitzen und sich nicht vorher testen lassen müssen. Denn auch das gehört zu meiner und sicher auch zu Eurer Normalität.

Hoffnung ist ein starkes Gefühl. Vielleicht sogar eines der stärkten. Hoffnung tut gut, sie lindert den Schmerz und sie tröstet. Sie gibt nicht selten den silbernen Lichtstreif am sonst so dunklen Horizont. Hoffnung ist wunderbar. Aber sie ist auch passiv.

Wie gut, dass es da auch noch etwas anderes starkes in jedem von uns gibt: Den eigenen Willen!

Der Wille, seine Themen selbst in die Hand zu nehmen, sich für etwas, das einem wirklich wichtig ist, einzusetzen. Die eigenen Ängste zu überwinden, die bequeme Sicherheits-Komfort-Zone ein wenig auszudehnen und den Weg des geringsten Widerstandes zu verlassen. Es anzupacken. Ohne zu wissen, ob es klappt. Einfach machen. Nicht nur hoffen, sondern machen!

Und genau das wünsche ich Euch allen! Den Mut zu haben, Dinge aktiv zu gestalten. Die Verantwortung zu übernehmen. Für sich, für sein Glück und auch dann dranzubleiben, wenn es ( noch ) nicht klappt.  Dann braucht es vielleicht einen Moment der Reflexion, des Ausruhens, und ja – auch der Hoffnung, dass es doch noch klappen kann – und dann … ja, und dann wieder den eigenen Willen, es nochmal oder vielleicht auch ein kleines bisschen anders zu versuchen.

Der Schweizer Pfarrer und Schriftsteller Kurt Martin hat einmal gesagt: „Wo kämen wir hin, wenn alle sagten ´Wo kämen wir hin?`, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge!“

Geht! Macht! Und freut Euch der Wunder, die auf Eurem Weg passieren!

Eure Ulrike

 

 

Mein ganz persönlicher Rückblick auf 2020!

19.12.2020

Alle Rechnungen sind geschrieben, die Buchhaltung ist zum Steuerberater gebracht, der Kühlschrank im Büro ist leer und die Schreibtische sind aufgeräumt. Naja, nahezu jedenfalls ;-). Ich blicke auf ein unglaubliches Jahr zurück. So wie wir alle. Im März wusste ich nicht wo mir der Kopf stand. Plötzlich war alles anders. Ein volles Auftragsbuch wurde storniert. Einfach so, innerhalb von 8 Tagen. Komplett. Ich fühlte alles auf einmal. Ohnmacht, Angst, nicht wissen, was passiert, wie es werden wird. Eine völlig neue Erfahrung. Zum Glück arbeite ich mit meinen Kunden immer erst zu einem neuen Thema, wenn ich es persönlich auch selbst lebe und umsetze. Und so war sie dann auch nach ca. 1 Woche da, meine Resilienz. Meine „Ich finde schon Lösungen“-Mentalität, mein „Machen ist wie Wollen, nur krasser“- Lebensmotto und zack….. die Ideen kamen. Was brauchen meine Kunden jetzt besonders? Genau: Virtuelles Führen. Ihre im Homeoffice sitzenden Mitarbeiter aus der Ferne unterstützen, ein Teamgefühl auf Abstand schaffen und nun endlich eine Balance finden müssen, zwischen dem Bedürfnis nach Kontrolle und dem so wertvollen Vertrauen in die Mitarbeiter. Also hab ich mich an den Schreibtisch gesetzt und ein Konzept entwickelt, was virtuell tauglich war und mich mit Teams, Zoom, Mural und anderen Herausforderungen beschäftigt. Angebote geschrieben und Kunden aktiv angerufen. Das war neu für mich. Ich mochte Aquise noch nie, zum Glück war meine Auftragslage in den letzten 20 Jahren immer richtig gut, alleine über Weiterempfehlung. Aber jetzt blieb mir keine Wahl. Und was passierte? Begeisterung bei meinen Kunden, die das frühzeitige Angebot sehr gerne angenommen haben. Manche sogar direkt für alle Führungskräfte in der Firma. Ich konnte mein Glück nicht fassen. So saß ich also im April den ganzen Tag vor der Kamera meines Rechners und habe Gruppen und Einzelne gecoacht und meine Erfahrungen wuchsen. Die ersten Teamworkshop-Anfragen kamen. Gespannt war ich, ob Konflikte auch remote geklärt werden konnten. Ob man wirklich alle Emotionen mitbekommt und rauslocken kann. Was soll ich sagen? Es geht. Und zwar richtig gut. Nach dem ersten Sturm kam dann die immer etwas ruhigere Sommerzeit. Zeit die ich genutzt habe, um meine Garstman Online-Akademie auf die Schiene zu setzen, damit nicht nur Firmen inhouse buchen, sondern auch Einzelpersonen meine Trainings buchen konnten. Was für ein Aufwand. Alleine so einen Shop einzurichten….. Die Texte zu schreiben, alles 1000 x zu prüfen. Zum Glück hatte ich Profis an meiner Seite. Linus Luka Bahun gemeinsam mit seinem Kollegen Christian, der mir auf wunderbar klar strukturierte und immer freundliche Weise jeden Schritt genau erklärt hat und wir in rasend kurzer Zeit mit der www.garstman-academy.com live gehen konnten & Myriam Topel, die auf die entspannteste Art, die ich jemals bei einer/m Fotografin/Fotografen erlebt habe, super schöne Fotos von mir und meinem Büro gemacht hat. Und dann ging scheinbar alles wie von selbst. Buchungen alter und neuer Kunden, neue und vertraute Themen und ganz neue Formate. Statt ganztägig präsent jetzt an mehreren Tagen hintereinander 3 Stunden, virtuell. Mittlerweile kann ich sagen, ich liebe diese neue Art des Arbeitens. Es ist irgendwie schneller, agiler, frischer. Warum schreibe ich das alles so ausführlich? Weil ich dankbar bin. Unendlich dankbar meinen Kunden, die mir auch gleich die neuen Formate zugetraut haben und mich weiter so gut gebucht haben wie bisher. Die mutig waren nicht abzuwarten, bis die Pandemie wieder vorbei ist, sondern ihr Personal gerade wärend einer Krise weiterentwickelt haben. Keine Reisezeiten- keine Übernachtungen. Wir wurden alle flexibler in der Terminfindung. Ich sah die Kinder und Wohnzimmer meiner Kunden, die Partner die durch´s Bild huschten und in jeder, aber auch wirklich jeder virtuellen Session kam mindestens einmal von irgendjemanden die Frage: Hört Ihr mich? und die Antwort: Nein, du bist noch gemutet :-).Egal, ob ich es war oder meine Kunden :-).

Ich danke an dieser Stelle meiner Familie, die nicht müde wurde, mit mir ständig neue Tools zu testen, allen voran meine 77-jährige Mutter die den Techi-Orden verdient hätte und meinem Partner, der mich endlich auf den Geschmack von 2. und 3. Bildschirmen gebracht hat und immer wieder mit mir überlegt hat, was ich noch brauche und was mich unterstützen könnte, in meiner neuen Art zu arbeiten. Kameras, Lampen, Software… eben all so was. Ich wusste schon immer, dass ich tolle Kunden habe, aber in diesem Jahr hat es sich noch einmal mehr gezeigt. Und es waren zunächst nicht die Großen, die mutig waren, sondern eher die kleineren Firmen. In Q4 waren sie dann wieder alle da. Und ich erwischte mich schon wieder dabei zuviel zu arbeiten :-))) Mein Laster und meine Leidenschaft. Ich habe mich hier auf FB einem Trainerinnen -Netzwerk angeschlossen, wo wir ohne Konkurrenz voneinander gelernt haben, Methoden geteilt, über Tagessätze diskutiert, über neue Formate in der virtuelles Arbeit gegrübelt haben. @Female Experts-Gemeinsam wachsen als Trainerin, Speakerin, Unternehmerin. Eine wunderbare unterstützende Community.

Ich hoffe, dass es so weitergeht und im Bewusstsein, dass es soviele Menschen da draussen gibt, die ihre Arbeit nicht remote machen können, bin ich noch einmal mehr dankbar.

Ich mache jetzt eine Pause. Bis zum 7.1.2021 und dann bin ich wieder da 🙂 Ich freue mich schon. Ich wünsche allen ein friedvolles Weihnachtsfest & bleibt gesund. Das ist, so scheint mir, selten so wichtig gewesen wie zur Zeit. Damit in 2021 auch die Gastronomie, die Kultur und der Tourismus wieder arbeiten darf.

Alles Liebe, Ulrike

Selbstführung – sich spiegeln, um nachhaltig führen zu können

05.06.2020

Matthias ist Führungskraft. Er führt ein Team mit 6 Leuten. Engagiert, intrinsisch motiviert, empathisch und auch noch fachlich fit. Was will man mehr? Aber irgendwie ist das Team nicht zufrieden. Und Matthias auch nicht. Der Druck ist hoch, die Arbeit, zum Glück auch in Corona-Zeiten, reichlich vorhanden. Er kämpft täglich mit den verschiedenen Anforderungen und delegiert, motiviert und arbeitet auch noch natürlich operativ mit. Gefühlt fährt der Zug jedoch immer schneller und Matthias liegt abends fertig auf dem Sofa und überlegt, wie er es noch besser hinbekommt. Führungsalltag, wie viele ihn kennen.

Der klassische Weg aus dieser Spirale ist jetzt, Matthias auf Trainings zu schicken, die er in seiner eh knappen Zeit irgendwie besuchen wird. Zur Zeit alles remote, das spart ihm Zeit und während man vor dem Webinar sitzt, kann man ja wunderbar unbeobachtet über dem 2. Bildschirm seine Mails checken und wenn man eine geräuschlose Tastatur hat oder sich mutet, auch beantworten. Vorsicht Falle, ich höre das Klicken nahezu immer, da ich alle bitte, sich nicht zu muten, denn dann ist für mich der Kontakt via Bildschirm irgendwie näher. Inhaltlich lernt er alles rund um das große Thema “ Wie führe ich andere Menschen „.

Aber reicht das?

Und jetzt kommt das Thema Selbstführung ins Spiel. Für mich ist eine der wichtigsten Kompetenzen einer Führungskraft tatsächlich die Fähigkeit, zunächst sich richtig gut selbst führen zu können.

Was heißt das konkret?

Selbstführung ist die Fähigkeit, mich selbst sehr gut zu kennen, meine Stärken und Schwächen analysieren zu können, meine inneren Antreiber und meine Reaktionsweisen zu kennen und sie steuern zu können und… falls das noch nicht alles so optimal läuft- die Bereitschaft zu haben, zunächst an mir selbst zu arbeiten, bevor ich versuche, das Verhalten meiner Mitarbeiter zu lenken. Manchmal geht das nicht immer nacheinander, aber dann bitte wenigstens parallel 🙂

Die Rolle von Bedürfnissen wird noch immer unterschätzt. Dabei liegt genau hier der Hase im Pfeffer oder auch der Hund begraben. Je nachdem 🙂 Wir alle werden täglich von unseren Bedürfnissen durch den Tag getrieben. Fängt morgens schon an, wenn der Wecker klingelt. Da gibt es welche, die springen erfreut auf und springen fröhlich unter die Dusche und andere hauen noch 3 x auf das Handy, weil sie “ schlummern“ aktiviert haben. Wiederum andere motzen Alexa an, die mit ihrem Weckton nervt. So ist jeder anders und das ist erst das1. Bedürfnis des Tages, mit dem wir uns so herumschlagen dürfen. Es liegt klar auf der Hand, dass die Qualität der eigene Bedürfnisbefriedigung Auswirkungen auf uns und damit auch auf andere hat. Auch auf Matthias. Der natürlich gerne immer ein offenes Ohr hat und dank der neuen Großraumbüros eh die nicht mehr vorhandene Türe immer geöffnet hat… aber er kann keinen Gedanken zu Ende bringen, er bräuchte ab und an Momente der Stille um denken zu können, um strategisch zu planen, statt reaktiv fireworking zu betreiben. Also steht hier sein ureigenstes Bedürfnis deutlich entgegen seiner aktuellen Realität. Als harmoniebedürftiger Mensch (Glaubenssatz: Mach es allen recht) lehnt er nie ab und ist immer ansprechbar. In letzter Zeit schafft er es aber nicht mehr, seine tatsächliche Gefühlslage zu kontrollieren und immer öfter rutscht ihm ein genervtes “ Jetzt nicht “ raus. Das Team ist irritiert und fühlt sich nicht mehr so unterstützt wie vorher. Ein Teufelskreis beginnt… Die Motivation kann sinken, die Stimmung im Team wird schlechter, die Leistung leidet und Matthias denkt mittlerweile auch schon nachts darüber nach , wie er die Launen und Leistungen seines Teams wieder anheben kann…

Jetzt kommt der Ansatz der Selbstführung ins Spiel

Selbstführung bedeutet hier konkret, die Situation zu ergründen, die Auswirkungen zu erkennen, neue Entscheidungen zu treffen und anderes Verhalten zu leben – und das hat sofort wiederum einen Impact auf das Team. In unserem Fall, erzählt Matthias seinem Team von seinen Erkenntnissen, idealerweise in einem Team-Retro oder einem Teamentwicklungs-Workshop ( und noch idealer, wenn dieser durch mich moderiert wird 🙂 und es wird gemeinsam überlegt, wie eine andere Art der Kommunikation entwickelt werden kann, so dass Matthias phasenweise zu seiner dringend benötigten Stille kommt, das Team ihn weiterhin als präsenten Ansprechpartner erlebt und nicht immer wieder durch seine gereizte „Jetzt nicht!“ Reaktion verunsichert ist.

Das heißt, der Ansatz zur Veränderung liegt bei mir- und nicht beim anderem! Und das macht uns eigenverantwortlich und authentisch und erhöht sowohl unsere Emotionale Intelligenz als auch unsere Qualität als Führungskraft.

Fazit: Sich selbst sehr gut zu kennen und die richtigen Schritte daraus abzuleiten, ist die Kernkompetenz überhaupt.

Falls sie sich genauer kennenlernen möchten, buchen Sie gleich rechts über den Button “ Kostenfreie Erstabstimmung“ einen Termin und wir planen die nächsten Schritte.