Selbstwertgefühl – wie sieht es bei dir aus?

12. Juli 2021

Was bin ich mir wert? Eine spannende Frage, wie ich finde.

Auf den ersten Blick würden vermutlich alle sagen “Natürlich richtig viel, ist doch klar!”

Aber welche Gedanken kommen auf, wenn es still wird und du Zeit hast, einmal wirklich intensiv über diese Frage nachzudenken – und wenn du ehrlich zu dir selbst bist?

Welche Folge-Fragen kommen dir in den Sinn?

Was bin ich mir wert?
Wie gehe ich mit mir um?
Wie gehen andere mit mir um?
Was lasse ich zu, wo grenze ich mich ab?
Mag ich mich auch noch, wenn ich mal nicht so viel leiste? Wenn ich offensichtlich Fehler mache?
Oder messe ich den Wert, den ich mir selbst gebe, an Leistungen? An meinem Äußeren, an materiellen Dingen?

Wie misst Du deinen Wert? Verändert er sich im Laufe deines Lebens?

Und dann drängt sich mir die Frage auf, woher kommt denn dieses Gefühl etwas wert zu sein, mich wertvoll zu fühlen? Oder eben auch nicht. Mich wertlos zu fühlen, minderwertig.

Es gibt ganz sicher nicht den einen Ursprung von Selbstwert. Es ist die Summe vieler Komponenten.
Fangen wir mal an:

Unser Elternhaus
Wie war hier das Klima? Wertschätzend und liebevoll? Waren Fehler ok oder musste ich sie vertuschen? Wurde ich aufgrund meiner Leistung wertgeschätzt oder war ich auch ok, weil ich einfach so bin wie ich bin?

Schule
Wie war das denn mit meinen Mitschülern? Gehörte ich dazu? Und wenn ja, wieso? Weil ich coole Klamotten trug, immer meinen großen Mund aufgemacht habe? Oder weil ich angepasst und unauffällig war?

Waren nur die guten Schüler die Lieblinge der Lehrer oder die, die sich auch mal um andere Schüler gekümmert haben, wenn diese Unterstützung brauchten? Was an mir wurde von den Mitschülern und Lehrern als wertvoll eingestuft?

Ausbildung/ Studium
Auch hier haben wir unzählige Erfahrungen gemacht. Uns verglichen, vergleichen lassen. Mit wem hast Du dich verglichen? Und wie hast du dabei abgeschnitten?

Lass mich mal raten… und dann geht es weiter. Partnerschaften, Hochzeit, Kinder, 1,2,4 oder lieber gar keine?

Alle unsere Vorerfahrungen tragen zu unserem Selbstwert bei. Bewertungen und Zuschreibungen durch andere, aber eben auch unsere eigene Bereitschaft, dass, was wir hören, zu akzeptieren, zu unseren Glaubenssätzen zu machen. Sie nicht zu hinterfragen.

Unsere Sucht, unseren Wert im Außen zu suchen, statt in uns selbst fündig zu werden.

Was immer wir tun, wir haben ein Gefühl dabei. Aber zu oft vernachlässigen wir dieses Gefühl. Ignorieren es, weil es unangenehm sein könnte.

Weil es uns aufzeigt, dass wir nicht gut mit uns umgehen, zum Wohle der Anderen.

Weil wir uns ja mit unseren Ansprüchen nicht in den Vordergrund stellen wollen.

Weil uns unsere Wertigkeit nicht ganz so wichtig ist, wie unser Image.

Wenn Du dich hier wiedererkennst, nimm mal ein Blatt Papier in die Hand. Und dann schreib mal auf, was für dich wertig und wichtig ist. Und wie du am allerliebsten leben und arbeiten möchtest. Und dann sei mutig und gleiche ab.

Schau dir die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit an und fang an, die Wirklichkeit zugunsten deiner Wünsche zu verändern.

Weil Du es Dir wert bist.