Respekt als unser tägliches Brot

12. April 2021

Respekt. 

Ein Wort, das schon fast inflationär in aller Munde ist.  Aber was bedeutet es eigentlich ganz genau?  

Für mich ist Respekt ein Grundbedürfnis. Etwas, dass wir im Miteinander brauchen wie das tägliche Brot. Es hat mit Augenhöhe zu tun – und zwar gerade dann, wenn wir nicht einer Meinung sind.  

Respekt hat viele Seiten und nur zu oft bekommen wir gar nicht mit, wenn wir selbst anderen gegenüber nicht besonders respektvoll sind. Wenn wir mit A über B lästern, wenn wir unseren Gesprächspartner nicht ausreden lassen, wenn wir den anderen versuchen für unsere Zwecke zu manipulieren. Damit die Dinge so laufen, wie wir glauben, dass es gut ist.   

Respektlos ist aber auch, wenn wir laut werden, weil wir unsere Emotionen nicht im Griff haben und vor lauter Hilflosigkeit denken, dass Lautstärke den anderen einschüchtert.  

Zu lügen, weil wir Angst vor den Konsequenzen haben, ist auch respektlos. Genau wie das abwerten von Menschen, indem wir uns selbst zum Benchmark machen.  

Egal ob nonverbal oder verbal. Die Wirkung von Respektlosigkeit ist fast die gleiche. Und da uns das allen immer wieder im Alltag passiert, möchte ich euch heute ein wenig dafür sensibilisieren, sich selbst ein wenig zu beobachten. Um schneller zu merken, dass das, was ich da gerade mache, nicht gerade respektvoll ist.   

Denn machen wir uns nichts vor: Respektlosigkeiten erleben wir selbst als etwas, was kränkt, auf Dauer demotiviert ( z.B. im Job) und auf lange Sicht immer Beziehungen zerstört. Warum sollte dann unser eigenes respektloses Verhalten unseren Mitmenschen gegenüber nicht ebenso heftige Auswirkungen haben?  

Grund genug also, einmal das eigene Verhalten unter die Lupe zu nehmen. Spannend wird es vor allem dann, wenn es mir gelingt herauszufinden, warum mich XY so antriggert, dass ich pausenlos über diesen Menschen lästern könnte.   

Warum ich bestimmte Gruppen ablehne. Was steckt dahinter? Neid? Unsicherheit? Wut?  

Und dann geh noch ein Stückchen weiter und bleib in diesem Gefühl und versuche dieses Gefühl bewusst wahrzunehmen. Woher kennst du es? Wie lange steckt dieses Gefühl schon in dir?  

Vermutlich ist es in einer Zeit entstanden, in der du noch zu klein warst, um reflektiert damit umzugehen.   

Die positive Nachricht: Wenn du möchtest, kannst du es jetzt verändern. Wie das geht? 

  1. Zunächst einmal überhaupt erkennen, welches Gefühl genau dahintersteckt. 
  2. Diese Gefühle und damit dich liebevoll annehmen und als Teil deiner Geschichte zu akzeptieren. 
  3. Die Verantwortung für dich und dein Leben aktiv übernehmen. 
  4. Sich neu entscheiden für ein friedlicheres und respektvolleres Miteinander. 

Fang gleich damit an und notiere einmal, wie und bei wem du ab sofort etwas respektvoller sein möchtest. Deine Umgebung wird es dir danken :-))  

Viel Spaß dabei. Es lohnt sich.   

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