Wenn ich die News meines Netzwerkes verfolge, dann fällt mir auf, dass Menschen trotz – oder gerade wegen – Corona, ihren aktuellen Job aufgeben und an anderer Stelle neu beginnen. Das hat ganz verschiedene Gründe. Die wohl wichtigsten, die mir im Rahmen meiner Recherchen genannt wurden, sind:
- Ein höheres Einkommen
- Insolvenz des bisherigen Arbeitgebers
- Der Wunsch nach neuer Herausforderung
- Ein Karriere-Aufstieg
- Das Bedürfnis nach einem krisensicheren Arbeitgeber
- Unzufriedenheit im bisherigen Job
Doch egal was der Grund für den beruflichen Tapetenwechsel ist: Alle haben eines gemeinsam. Und genau das möchte ich in dieser Woche näher beleuchten.
Was bindet MitarbeiterInnen an ihr Unternehmen – und was treibt sie weg?
Menschen sind verschieden. Es gibt diejenigen, die ihre Anstellung am liebsten niemals wechseln möchten und es gibt die, die den Wechsel alle paar Jahre brauchen. Es gibt Jene, die ihre Leidenschaft im Job ausleben, und welche die es privat tun. Und dann gibt es auch noch solche, die Erfolge brauchen wie das tägliche Brot und andere, die so richtig zufrieden sind, wenn sie unter dem Radar fliegen und einfach nur in Ruhe ihre Arbeit erledigen können.
Wie auch immer wir gestrickt sind, welche unterschiedlichen Erfahrungen wir im Laufe des Lebens auch gemacht haben: Irgendwann haben wir alle dieses eine, so entscheidende Bedürfnis nach Identifikation und damit nach einem inneren Vorgang, der in uns ein Gefühl der Zugehörigkeit erzeugt.
Zugehörigkeit, also als Teil einer Gemeinschaft gesehen zu werden und sich mit den dort gelebten Zielen und Werten identifizieren zu können, ist für die aller meisten Menschen sehr wichtig. Dabei ist es ganz egal, wie diese Gemeinschaft aussieht. Es kann der Arbeitgeber sein, die Familie oder der Partner, den man wertschätzt und von dem man ebenfalls gewertschätzt wird. Denn all das gibt uns ein gutes Gefühl, am richtigen Ort zu sein. Und genau dieses Gefühl ist im höchsten Maße intrinsisch – also in uns drin!
Wir alle sind uns im Klaren darüber, dass man diese Zugehörigkeit und Wertschätzung nicht durchgehend erleben wird. In solchen Situationen spüren wir das Bedürfnis “dazugehören zu wollen”, am deutlichsten. Wie ich schon einmal erwähnt habe: Bedürfnisse sind Hinweisgeber. Sie melden sich immer dann, wenn sie gerade nicht erfüllt werden.
Eine Zeit lang kann man das Fehlen nach Identifikation ertragen. Ein Abnabelungsprozess findet selten spontan oder kurzfristig statt. Doch wenn man nicht findet, wonach man sucht, dann schauen wir uns um – immer weiter angetrieben von dem starken Wunsch nach Identifikation. Das kann, je nach persönlicher Struktur, bei den einen länger und bei den anderen weniger lang dauern. Doch egal wie lange es dauert: am Ende kann es dann durchaus schon einmal vorkommen, dass wir hellhörig werden, sobald sich ein Headhunter nach uns erkundigt.
Unzufriedene, nicht-identifizierte MitarbeiterInnen kündigen immer!
Offiziell oder innerlich. Beides kostet viel Geld. In einem Fall in der Nachbesetzung und Einarbeitung und im anderen Fall kosten schlechte Leistungen und schlechte Stimmung extrem viel, denn die Auswirkungen sind kaum steuerbar.
Was können Sie als Geschäftsführung, oder als direkte Führungskraft tun, um das zu vermeiden?
- Nah am Mitarbeiter/ an der Mitarbeiterin sein
- Sich Zeit nehmen für Gespräche
- Zuhören, um zu verstehen, wo dieser Mensch gerade steht, was ihn antreibt und was ihn wegtreibt.
- Verstehen, was er braucht, um sich identifizieren zu können
- Schauen, was veränderbar ist - damit es dann wieder oder erstmalig richtig passt
- Empathisch sein, um den Moment mitzubekommen, an dem MitarbeiterInnen innerlich aussteigen
- Nicht abwarten, sondern aktiv werden und das Gefühl spiegeln
- Als neue Führungskraft das Gespräch suchen, mit dem Einzelnen, mit dem Team. Wie sieht es aus mit der Identifikation in meinem Team?
- Wo liegen hier die unterschiedlichsten Bedürfnisse und was tut jeder Einzelne dafür, um sie passend zu beantworten?
Für alle, die Lust haben gemeinsam mit ihrem Team auf Identifikations-Entdeckungsreise zu gehen, habe ich ein virtuelles Kurz-Format entwickelt.
Ein 3-4-stündiger virtueller Workshop, in dem wir all diesen Fragen auf den Grund gehen und mit zahlreichen Antworten und vielen Erkenntnissen am Ende wissen, wie es um die Identifikation jedes Einzelnen so steht und was es für den nächsten Schritt braucht.
Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, oder gemeinsam überlegen möchten, ob es das richtige Thema und das richtige Format ist, buchen Sie gleich hier ein kostenfreies Erstgespräch zum gegenseitigen Kennenlernen und Klärung ihrer Fragen. Sie erhalten automatisch eine Bestätigung und Einladung für ein Microsoft-Teams-Meeting.
Ich freue mich auf Sie.
Ihre Ulrike Garstman